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Herzlich Willkommen am Institut für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung!

Das Institut für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung (vormals Institut für Ostrecht) wurde 2021 mit Gründung der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz an diese angegliedert. Innerhalb des Instituts wird zu Themen rund um das Recht in mittel- und osteuropäischen Staaten geforscht und gelehrt. Direktorin des Instituts ist Frau Professorin Dr. Angelika Nußberger. Alle ausschließlich das Institut betreffende Projekte, Lehrveranstaltungen und Kooperationen finden Sie auf dieser Seite.

Treffen von Prof. Angelika Nußberger als Mitglied einer Delegation der Venedig-Kommission mit dem polnischen Justizminister

Am 25. April reiste Prof. Angelika Nußberger nach Warschau, um als Mitglied der Venedig-Kommission an einem Treffen mit dem polnischen Justizminister Adam Bodnar teilzunehmen. Anlass des Treffens war ein Meinungsaustausch über das vom polnischen Justizministerium ausgearbeitete Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Nationalen Justizrat, mit dem das Recht zur Wahl von Richterinnen und Richtern wiederhergestellt werden soll.

Die Venedig-Kommission ist ein Beratungsgremium des Europarats für verfassungsrechtliche Fragen, das den Grundsätzen der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verpflichtet ist. Informationen über die Arbeit der Venedig-Kommission finden Sie hier.

Alexei Navalny

Symposium "Zweckentfremdung und Implosion von Menschenrechten"

Vom 6. bis 8. November 2023 organisierten unsere Postdoktorandinnen Dr. Júlia Miklasová, Dr. Paula Rhein-Fischer und Dr. Cathérine Van de Graaf ein Symposium zum Thema „Misappropriation and Human Rights Implosion“ im Schloss Herrenhausen in Hannover. Die von der VolkswagenStiftung geförderte und mitorganisierte Veranstaltung fand im Rahmen der Themenwoche „Menschenrechte in Zeiten multipler Herausforderungen - Perspektiven aus Wissenschaft und Gesellschaft“ statt. Das Symposium brachte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sowie etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt und aus verschiedenen Disziplinen (Jura, Soziologie, Linguistik, Geschichte, Politikwissenschaft und internationale Beziehungen) zusammen. Die Teilnehmer setzten sich mit dem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln auseinander und brachten dabei ihre wissenschaftliche Erfahrung und unterschiedlichen methodischen und disziplinären Ansätze ein.

Während des dreitägigen Symposiums betrachteten die Teilnehmenden auf sechs Panels das Phänomen der Zweckentfremdung von Menschenrechten aus verschiedenen Perspektiven in autoritären wie auch in demokratischen Regimen. Die Diskussionen beleuchteten den Begriff selbst kritisch und konzentrierten sich auf die beteiligten Schlüsselakteure (Staaten, religiöse und konservative Gruppen, NROs und transnationale Netzwerke), die angewandten Strategien sowie den Ort der Zweckentfremdung (von der Innenpolitik über nationale und internationale Gerichte bis hin zur internationalen Diplomatie). Das Symposium untersuchte das Thema zunächst aus einem allgemeinen Blickwinkel, um sodann auf konkrete Fälle aus der ganzen Welt einzugehen. Schließlich beleuchteten die Teilnehmer die Auswirkungen des Phänomens auf die Zukunft der Menschenrechte, der Gesellschaft und der internationalen Beziehungen.

Die Organisatorinnen präsentierten zudem die Videoergebnisse von Fokusgruppen, innerhalb derer sie zusammen mit jungen Studierende aus verschiedenen europäischen Ländern im Vorhinein über das Thema „Good Name of Human Rights? Does it Matter?“ diskutiert hatten. Den Abschluss des Symposiums bildete eine Keynote Speech von Prof. Katharine Young (Associate Dean for Faculty and Global Programs, Professorin und Dean's Distinguished Scholar an der Boston College Law School) mit dem Titel „Human Rights Misappropriation and Legal Form“, einer der führenden Stimmen zum Thema Zweckentfremdung und Unterminierung von Menschenrechten.

Wir bedanken uns bei der VolkswagenStiftung für die Finanzierung und Mitorganisation dieser Veranstaltung.

weitere Nachrichten

Angelika Nußberger, Globuli gegen Diktaturen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.04.2024

Angelika Nußgerger & Claus Kreß, Gerechtigkeit als Utopie?, Völkerrechtliche Verbrechen in der Ukraine, in: Politikum, Heft 4/23, S. 11-17

J. Miklasová, Dissolution of the Soviet Union Thirty Years On: Re-Appraisal of the Relevance of the Principle of Uti Possidetis Iuris, in Viñuales/Clapham/Boisson de Chazournes/Hébié (eds.), The International Legal Order in the XXIst Century, Brill, 2023

Júlia Miklasová, Empirical and Theoretical Perspectives on International Law: How States Use the UN General Assembly to Create International Obligations. By Rossana Deplano, British Yearbook of International Law, 2022

Angelika Nußberger & Lauri Mälksoo, Völkerrecht à la russe, Multipolarität versus Universalität, in: Osteuropa, 73. Jahrgang, Heft 7-9/2023, S. 193-208

Angelika Nußberger, Was ist gerecht? Globale Gerechtigkeitsvorstellungen im Vergleich, Deutschlandfunk Kultur, 7.11.2023

Angelika Nußberger & Spyridoula (Sissy) Katsoni, Chatting with Angelika Nußberger, Völkerrechtsblog, 13.10.2023

Angelika Nußberger, Entzweiung im Völkerrecht, Das Ringen um die Deutung des Völkerrechts zwischen Russland und dem Westen 1992-2022, in: Sicherheitsordnung in Europa, Analysen und Perspektiven nach dem Ende der Geschichte, S. 51-76, 2023

Sergii Masol, From Tartu and Bandung: Decolonising the Debates on the Russo-Ukrainian War, International Law Blog, 9 October 2023

Angelika Nußberger, „Money Talks“ im Spannungsverhältnis zwischen europäischen Freiheitsrechten und Persönlichkeitsschutz, in: Europäisches Steuerverfassungsrecht, 2023, S. 129-141